Zum ersten Mal durfte ich als Sachpreisrichter bei einem solchen Wettbewerbsverfahren mitwirken - eine wirklich spanende Erfahrung...und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Als Jury haben wir folgende Einschätzung des Siegerentwurf des Büros GM013 aus Berlin formuliert:
"Die Arbeit überzeugt mit einer starken städtebaulichen Geste: Der Bahnhofsvorplatz wird als „Platzterrasse“ ausgebildet, die als Balkon über der Bega steht und einen markanten Aufenthaltsort bildet. Durch die bug-ähnlicheAusgestaltung wird der Einfluss des Bauwerkes auf ein Hochwasser der Bega reduziert und der Bezug zum Wasser betont. Im Gegensatz zum steinernenStadtplatz schließt sich die offene Weite der grün geprägtenFreizeit-terrasse an. Ausgestattet ist dieser Grünraum mit Sitzstufen, schollenartigen Sitzelementen und lose gestreuten Gehölzen. Der Uferraum ist nach Süden hin zunehmend naturnah ausgeprägt und wird durch eine veränderteUferführung gestaltet,um den Retentionsraum zu erweitern.Der dritte große Teilraum ist dem Verkehr gewidmet und erfüllt mit der Anordnung der Parkierungsflächen, den Fahrradstellplätzen und den Glascontainern diegeforderten Vorgaben.Damit entstehen drei Raumcharaktere, die sich deutlich unterscheiden: der urbane Ankunftsort, der grüne Aufenthaltsbereich unddie funktionaleVerkehrszone. Das Verhältnis von versiegelten zu un-versiegelten Flächen und das Angebot vieler unterschiedlicher Sitzgelegenheiten wird positiv gewertet. Die versiegelten Bereiche werdendurch unterschiedliche Materialien funktional unterschieden.In Frage gestellt wird, ob mitdiesem Vorschlag der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten werden kann. Vor dem Hintergrund des Hochwasserschutzes ist zu prüfen, ob sichdas Bauwerk der „Platzterrasse“ in dieser Form ausführen lässt. Kritisch wird gesehen, dass ein Erreichen des Ufers der Bega nicht barrierefrei möglich ist. Von den angedachten Brückenlösungen ist nur die südliche Variante vorstellbar. Im Verkehrsbereich ist die räumliche Lage der Fahrradabstellanlage und des Altglascontainers zu überprüfen. Auch die Platzbedarfe für die Feste inklusive der Platzbedarfe für Rettungsfahrzeuge müssen nachgewiesen werden.Trotz der genannten Kritikpunkte leistet die Arbeit einenäußerst interessanten und mutigen Beitrag für die Neuordnung des Bahnhofvorplatzes Schötmar."
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