Grundschulfusion Schötmar ...wir müssen reden

Die Entscheidung über die weitere Entwicklung der beiden Schötmaraner Grundschulen geht in die entscheidende Phase.

Bürgermeister Tolkemitt hat mit seiner Verwaltung einen Plan zur Fusion der beiden Schötmaraner Grundschulen und damit verbunden einen Neubau am Sportplatz Ehrsen vorgelegt. Hier geht es zur offiziellen Drucksache 232/2022

 

Zudem hat der Bürgermeister seine Pläne und Argumente auf einer Projektseite aufbereitet. Hier ist der Link:

Bei dem Konzept sind meiner Meinung nach viele Fragen offen. In einem Schreiben an den Bürgermeister, das ich auch an die Fraktionen weitergeleitet habe, habe ich diese ausformuliert. Das Schreiben habe ich unten veröffentlicht.

 

Für mich steht fest:

 

1. Eine fünfzügige Grundschule ("Grundschulcampus") mit 500 Grundschulkindern ist für die Verhältnisse der Großgemeinde Bad Salzuflen keine angemessene schulpolitische Lösung - weder für Schötmar noch sonstwo in der Stadt.

 

2. Über 1.500 Unterschriften, die sich gegen eine Bebauung des Sportplatzes Ehrsen aussprechen, belegen, dass Sportplatz und das Sporthaus für den Ortsteil Ehrsen eine identitätsstiftende Bedeutung haben. Dies muss bei den weiteren Planungen und Standortüberlegungen angemessen berücksichtigt werden.

 

3. Die fachliche und kostenmäßige Prüfung der Sanierungsmöglichkeiten bei der Grundschule Wasserfuhr ist aktuelle Beschlusslage (Drs. 18/2021). Ohne das Ergebnis einer solche Prüfung zu kennen, quasi "aus dem Handgelenk" einen Neubau zu beschließen, wäre unseriös.

 

4. Da sowohl die Grundschule Wasserfuhr und erst recht die Grundschule Kirchplatz eine Schülerschaft mit hohem Migrationsanteil aufweisen, sehe ich die Gefahr, dass die Fusion zu einer großen Brennpunktschule führen wird.

 

5. Die Probleme der Grundschule Kirchplatz sind nicht das Gebäude, sondern das räumliche und soziale Umfeld. Es wird höchste Zeit, dass die Stadt aktiv in die Immobilienentwicklung Schötmars eingreift und für eine Verbesserung des sozialen Umfelds der Grundschule Kirchplatz sorgt.

 

Bereits im Dezember habe ich moniert, dass nach Schulgesetz der Schulträger im Fall einer Auflösung oder Zusammenlegung von Schulen die Schulkonferenzen um eine Stellungnahme bitten muss.

Inzwischen habe ich von Frau Mönnigmann-Steinbeck die Zusage, dass die Schulkonferenzen hierzu gehört werden.

Eine politische Beschlussfassung ohne Kenntnis der Stellungnahmen der betroffenen Schulen (Lehrerschaft, Eltern) ist für mich nicht denkbar.

 

Ich bin gespannt, wie sich die Fraktionen in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung am 09.03.2023 positionieren werden.